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Ratgeber: Car-Hifi für Anfänger

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© Vasca - Fotolia.com

Dieser Artikel richtet sich vornehmlich an Anfänger und Einsteiger, die sich ein Basis-Wissen zum Thema Car-Hifi bzw. Auto-Hifi aneignen wollen, bevor sie mit dem Aufbau bzw. Einbau ihrer “Anlage” beginnen. Der Workshop ist zwar schon recht ausführlich, berücksichtigt aber bei weitem nicht alle Faktoren, die zum Aufbau einer hochwertigen Referenz-Anlage notwendig sind und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für den Anfänger reicht das hier aufgeführte Grundlagen-Wissen jedoch in der Regel, um im Ergebnis ein zufriedenes Lächeln auf sein und die Gesichter seiner Mitreisenden zu zaubern.
Nimm Dir die Zeit, diesen Ratgeber aufmerksam zu lesen! Dir werden sich sicherlich viele Fragen beantworten und Du wirst aller Wahrscheinlichkeit nach auch den ein oder anderen ärgerlichen Fehlkauf vermeiden können! Hier und da habe ich auch das ein oder andere grundsätzlich empfehlenswerte Produkt verlinkt. Doch genug der Vorrede…
Los geht’s!
Da steht es nun, das eigene und vielleicht grad neu erworbene Auto. Die Fahrt versüßt man sich mittels des fröhlich leiernden Kassettenradios, welches mit kreischendem Unterton Katzengejaule-ähnlichen Lärm über die Werkströten wiedergibt. Mal ehrlich: Muß das denn wirklich sein? Nein – eine vernünftige Anlage muß her!
Zuersteinmal vergessen wir bitte das Standartprozedere! Nicht einfach zum nächsten “Elektronikfachmarkt”laufen und für angebliche Schnäppchenpreise die als ach so toll angepriesenen Geräte kaufen. Auch in Online-Auktionshäusern wird man mehr als schnell übers Ohr gehauen. Mit den dort oftmals zu Dumpingpreisen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen angepriesenen Produkten wird man kaum auf Dauer glücklich und zahlt im Endeffekt Lehrgeld, wenn man sich später etwas Vernünftiges nachkauft, anstatt sein Geld gleich sinnvoll zu investieren. Man sollte ruhig mal beim Fachhändler um die Ecke reinschauen – es könnte sich lohnen… und wenn es nur zur Meinungsbildung ist.
Grundsätzliches
Merken: Die klassischen Discounter und Kaffee- oder Lebensmittelhändler sind eine günstige Alternative, was Fernseher, Computer oder Küchengeräte angeht. Im Car-Hifi stellen sie jedoch in der Regel eher den Bodensatz dar! Und von Fabrikaten mit Watt-Angaben im tausender Bereich (wie man sie oftmals in den Angeboten von Online-Auktionshäusern findet) im Schülerbüdget sollte man sowieso die Finger lassen (siehe auch Abschnitt “Die Endstufe”). In einem Wort: Elektroschrott !
Auch die in Anfängerkreisen so beliebten und aus der Elektrofachmarktwerbung bekannten Marken bieten zwar etwas mehr als die vermeintlichen Schnäppchen aus dem Online-Auktionshaus- sind ihr Geld aber lange nicht unbedingt wert (mal abgesehen von der oberen Preisregion vielleicht). Also: Lieber einmal etwas mehr investieren oder Stück für Stück ausbauen, als 2-3 Billig-Komponenten-Generationen vor etwas Ordentlichem zu kaufen und draufzahlen, bis man zufrieden ist.Wer billig kauft, kauft zweimal!“, hört man des Öfteren in der Szene. Oftmals von Leuten, die Ihr Lehrgeld schon bezahlt haben…
Watt?
Eins vorneweg: Watt sind nicht gleich Watt! Man unterscheidet zwischen den Wertebereichen Musik, Peak, Sinus und RMS. Sowohl Musik- als auch Peak-Leistung schaut man am besten gar nicht erst an. Erstens wird bei diesen Angaben meist schamlos übertrieben (auch seitens der Hersteller) und zweitens sind Peak-Angaben eh absolut nicht praxistauglich. Der Einfachheit aber, läßt sich sagen, daß Sinus- und RMS-Werte meist in etwa gleich sind. Und genau diese – und nur diese – Werte interessieren uns.
Denkfehler
Desweiteren verabschieden wir uns bitte von dem Vorurteil “Viel hilft viel”. Völliger Blödsinn! Lieber wenige, ausgesuchte Komponenten als eine bunt zusammengewürfelte Ansammlung von zig Komponenten, die sich eigentlich nur negativ beeinflussen!
Hutablage
Achtung Lebensgefahr! Auch die mit Lautsprechern zugeknallte Hutablage (oder gar ein Soundboard aus Holz) mag zwar viele Amateure begeistern, ist jedoch nicht unbedingt so wertig, wie es den Anschein hat und birgt nebenbei ein fatal hohes Unfallrisiko!
Denn leider sind Hutablagen, bzw. deren Halterungen, nicht für ein solches Gewicht gedacht und es gab schon dutzende Fälle, in denen die Fahrzeuginsassen bei einem Unfall von einem solchen Konstrukt halb geköpft wurden bzw. einen Genickbruch erlitten: Immerhin erreichen unzureichend befestigte Gegenstände (auch auf der Hutablage rumliegende) bei einem Frontalcrash von 50Kmh auf Null rund das 25fache ihres eigentlichen Gewichtes! Sicher mal im Schulunterricht etwas von der “Trägheit der Masse” gehört, oder?

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Weniger ist mehr!
Als effizient hat sich eine Konfiguration aus einer wertigen Headunit* (umgsp. Radio), einem guten Frontsystem (siehe unten), optional einem günstigen (aber passenden) Hecksystem (wobei Klangfetischisten selbst hierauf verzichten), einer potenten Endstufe und einem Subwoofer ergeben.
Im Folgenden werde ich auf jede dieser Komponenten weiter eingehen. Natürlich ist auch hier immer das Ziel im Auge zu behalten. Je nach präferierter Musikrichtung und Anspruch fällt die Wahl der Komponenten anders aus.
Wer keine Lust hat, selbst einzubauen, sich mit dem Thema großartig auseinanderzusetzen und das nötige Kleingeld mitbringt, sollte einen Fachhändler (auch hier: Ein Großmarkt ist kein Fachhändler!) aufsuchen und diesen mit der Konzeption bzw. dem Einbau beauftragen. Ein guter Fachhändler holt aus dem Budget auch das beste raus und versucht nicht, einem um jeden Preis irgendwelchen Müll aufzuschwatzen. Daher macht es Sinn, trotzdem weiterzulesen, um sich wenigstens ein Minimum an Wissen anzueignen und nicht auf ein schwarzes Schaf hereinzufallen.
Die Headunit (oder das “Autoradio”)

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Bei der Wahl der Headunit*, also des umgangssprachlich als Radio betitelten Gerätes, sollte man darauf achten, ein Markengerät zu kaufen. Die “Schnäppchen” der Discounter und Kaffee-Dealer sind allesamt, mit Verlaub gesagt, Müll – jedenfalls klangtechnisch, und wir wollen ja ein wenig mehr herauskitzeln, als aus der eh schon vorhandenen Werksanlage.
Für die 99 Euro, die man dort für das vermeintliche Elektronikfachmarkt-Schnäppchen läßt, erhält man ggf. auch ein Auslauf- oder Mittelklassemodell eines renommierten Herstellers*, welches dafür aber sein Geld auch Wert ist! Man hört den Unterschied!
Idealerweise hat unsere neue Headunit ca. 40Watt (Herstellerangabe, also Musikleistung), vier Cinch-/Vorverstärkerausgänge (zwei tun es notfalls auch) und eine gefällige Optik. Wer mehr Geld parat hat, achtet auf Eigenschaften wie einen x-bandigen parametrischen Equalizer, Laufzeitkorrektur (LZK) und bis zu sechs Cinchausgänge. Notwendig sind diese Dinge allerdings nicht zwingend und für einen Anfänger schon gar nicht, Puristen schwören allerdings darauf. Wir sehen in diesem Beispiel allerdings mal davon ab.
Frontsystem

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Viele unterschätzen die Leistungsfähigkeit eines leistungsfähigen Frontsystems an einer potenten Endstufe! Was nützt einem eine Werksanlage im “Hörraum”, die vom Subwoofer im Kofferraum übertönt wird? Nein – Spaß soll es machen, und das klappt nur, wenn die Mitten und Höhen auch ordentlich reproduziert werden. Erst dann knallts bei der Basedrum und läßt einen wegen der Sänger(innen)-Stimme einen Schauer über den Rücken laufen.
Beim Frontsystem sollte man wenn möglich auf ein Komponentensystem (also Hochtöner und Tiefmitteltöner getrennt) zurückgreifen. Je nach Fahrzeugtyp stehen Einbauplätze unterschiedlicher Größe zur Verfügung. Wer Glück hat, dem bietet sein Fahrzeug die Möglichkeit, 16cm-Chassis zu verbauen. Lautsprecher dieser Größe bilden eine solide Grundlage für ein Frontsystem. Und dieses wiederrum ist maßgeblich entscheidend für den Erfolg! Schließlich sitzt man ja als Fahrer vorn und sollte hier den Klang genießen. Eine alte Car-Hifi-Weißheit besagt: Beim Konzert steht man ja auch nicht mit dem Rücken zur Bühne.
Apropos Bühne: Hierin liegt auch der Vorteil eines Komponentensystems. Das menschliche Ohr ortet eine Geräuschquelle hauptsächlich anhand ihrer Höhenanteile. Daher macht es Sinn, den Hochtöner möglichst weit oben (in Kopfhöhe) zu positionieren. Was nützt uns ein Coax-System (Hochtonkallotte und TMT, also Tiefmitteltöner in einem Konstrukt vereint) im Fußraum, wo ja die meisten Einbauplätze in den Türen zu finden sind. Es sei denn man möchte, daß einen die erotische Stimme der Sängerin bekniet von unten ansingt Ziel sollte aber die Schaffung einer virtuellen Bühne sein (Staging), sodaß die Stimmen und Instrumente mittig und vor einem, also quasi auf dem Armaturenbrett, zu hören sind.
Um die 100 Euro sollte man schon für ein vernünftiges 16er-Frontsystem in seiner Planung veranschlagen. Ich empfehle jedem, vor dem Kauf mal ein paar Systeme probezuhören und nach eigenem Empfinden zu entscheiden. Das Angebot und auch die Unterschiede sind teilweise riesig! Man sollte allerdings wenigstens einmal ein anspruchsvolleres System gehört haben, um sich nicht von eigentlich minderwertigem und überteuerten Angeboten blenden zu lassen.
Ich persönlich mag im ganz unteren Preissegment das Ground Zero GZTF 16T* sehr gern, liefert es doch auch an Werksradios schon für wirklich kleines Geld eine beeindruckend volle, wenn auch nicht unbedingt analytisch präzise Vorstellung. Wer den Sound in der Disco mag, der wird sich aber mit den Dingern sicherlich anfreunden können.
Einbauplätze
So mancher Einbauplatz fällt nun aber leider kleiner aus, bzw. finden sich auch ovale oder gänzlich unförmige Lautsprecheraufnahmen. Als erstes sollte man dann im Zubehörhandel (jetzt darf es ruhig der Großmarkt sein) nach Einbau-Adaptern* Ausschau halten. Sollte der entsprechende Adapter fürs eigene Fahrzeug nicht vorrätig sein, läßt er sich bestimmt bestellen. Notfalls auch über das ein oder andere Online-Auktionshaus.
Es handelt sich hierbei um Plastikringe, welche aus der unförmigen Öffnung eine runde und relativ stabile Aufnahme für ein Lautsprecherchassis zaubern. Der Kostenpunkt liegt bei etwa 10 Euro das Paar.
Manche Fahrzeuge bieten leider, auch trotz Adapter, nur die Möglichkeit 13er oder gar 10er-Chassis aufzunehmen. In diesem Fall bleibt einem nichts anderes, als diesen Umstand in Kauf zu nehmen, oder Doorboards (eigene Türtaschenkonstruktionen aus MDF (Mitteldichter Faserplatte) und/oder GFK (Glasfaserkeramik) zu bauen. Vorteil ist hierbei die Schaffung idealer Arbeitsbedingungen für die Lautsprecher – denn: Stabilität ist trumpf! Diese Variante ist allerdings nur handwerklich begabten Car- Hifi-Jüngern zu empfehlen. Man kann solche Doorboards natürlich auch fertig erwerben – sie sprengen jedoch den preislichen Rahmen einer Anfängeranlage meist bei weitem. Aber auch der erzwungene Einsatz von 13ern oder gar 10ern ist kein Grund aufzugeben, oder zu verzweifeln.
Wissen ist Macht!
Wie bereits angemerkt: Bei der Komponentenauswahl sollte man sich entweder auf das Wissen eines echten Fachhändlers, auf Ratschläge aus einschlägigen Internet-Foren bzw. Car-Hifi-Zeitschriften oder letztendlich auf das eigene Gehör verlassen. Bei letzterer Alternative sucht man sich nach dem Try&Error-Prinzip aus der Demo-Wand des (Fach-)Händlers die Lautsprecher aus, die dem eigenen Hörgeschmack am ehesten entsprechen. Hierbei darf es dann auch mal der Großhändler sein. Am Besten hat man natürlich schonmal ein hochwertiges System gehört, um eine Referenz zu haben.
Dämmung
Nur der Vollständigkeit halber folgende Anmerkung: Wer mit geringem finanziellen Aufwand noch etwas für Klangverbesserung des Frontsystems im Bassbereich tun möchte, der denkt mal über eine Dämmung der Türbleche mit sogenannten (selbstklebenden) Bitumenmatten* (oder Alu-Butyl) nach (ca. 10 Matten pro Tür, also 5 fürs Innen-, 5 fürs Aussenblech einer Tür reichen für normale Anwendungszwecke). Das “Beruhigen”von mitschwingenden Teilen (ja – auch die Karosserie schwingt mit) kann Wunder wirken. Das Ganze ist mit rund 60 Euro zudem nichteinmal teuer, aber durchaus sehr wirkungsvoll. Aber darauf kann man für den Anfang ersteinmal verzichten – mit steigenden Ansprüchen wird es aber kaum vermeidbar sein. Bebilderte Anleitungen sind im Internet unter dem Stichwort “Türdämmung” mehrfach zu finden.
Rearfill – Musik von hinten?
Puristen schwören auf den Verzicht auf Lautsprecher im Fahrzeug-Fond, da diese u.U. negativ mit dem Frontsystem und Subwoofer interferieren und die oben angesprochene Bühne “zerreissen”. Wer aber öfter Mitfahrer auf den hinteren Plätzen hat, die akustische Hörraumvergößerung nicht missen möchte oder aus sonst einem Grund Wert darauf legt:
Fürs Rearfill, also die Lautsprecher im hinteren Teil des Fahrzeugs, darf es ruhig eine Nummer kleiner sein – muß es aber nicht. Auch ein 13er verrichtet hier u.U. gute Dienste und soll letztendlich ja eh nur für eine akustische Raumvergrößerung sorgen und dafür, das die Passagiere im Heck nicht nur vom Subwoofer beglückt werden. Ideal wäre natürlich der Einsatz derselben Lautsprecher wie vorne (selbe Klangeigenschaften), allerdings darf und sollte es jetzt auch ein Coax- oder Triax-System sein, das heißt Lautsprechersysteme, die mehrere Lautsprecher (Coax=2-Wege/Triax=3-Wege) in einer Einheit verbinden.
In der Regel tun es hinten allerdings auch Sonderangebote für um die 40€, die man sich vorher kurz angehört und für angenehm und leistungsfähig genug befunden hat. Blind- bzw. Taub-Käufe sollte man generell vermeiden. Fürs Rearfill reicht der Betrieb an der Headunit allemal aus – dieses muß aus o.g. Gründen wirklich nicht an einen Verstärker angeschlossen werden.
Der Subwoofer / die “Bassbox”

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Der Subwoofer* kümmert sich um die Frequenzanteile, die die anderen Lautsprecher nicht mehr in der Lage sind, überhaupt oder in angemessener Lautstärke wiederzugeben – also niederfrequente Anteile, auch Tiefbass genannt. Den Ober- bzw. Kickbass übernehmen später die “normalen” Lautsprecher. Ohne Tiefbass macht es aber nur halb so viel Spaß, denn das menschliche Gehör ist vornehmlich auf Frequenzen zwischen 700 und 6000Hz ausgerichtet. Das bedeutet, daß in diesem Frequenzbereich wesentlich weniger Lautstärke nötig ist, als im darunterliegenden, wenn beide als gleich laut wahrgenommen werden sollen. Der Subwoofer gleicht dieses Defizit durch Anhebung der unteren Frequenzbereiche wieder aus, sodaß sich ein homogenes Klangbild ergibt.
Tiefe Frequenzen bedürfen Membranfläche. Bis auf einige wenige High-End-Subwoofer, die mit weniger auskommen, sollte so ein Tiefbasslautsprecher schon einen Durchmesser von mindestens 25cm haben. Auch der Verwendungszweck, sprich die Musikvorliebe, und die Größe des Fahrzeugs, in dem er zum Einsatz kommen soll, spielen eine Rolle. Ein 25er kann in der Golf-Klasse wahre Wunder vollbringen und eignet sich hier recht gut für Rock- und Popmusik.
Ist unser Auto größer, oder hat einen abgeschlossenen Kofferraum (bspw. Stufenheckfahrzeuge), oder will man “die volle Packung” bei HipHop-Musik, empfiehlt sich der Einsatz eines 30ers. 38er bedürfen für den Normalgebrauch zuviel Leistung und Kontrolle seitens der Endstufe – sind also für Normalsterblicher eher ungeeignet. Hinzu kommt dann noch die Auswahl der richtigen Gehäusebauart, die entscheidenden Einfluß auf den Klang des Subwoofers hat.
In die Röhre gucken
Ganz schnell sollte man die handelsübliche “Bass-Röhre”vergessen! Sowas ist schon fast eine Todsünde… es mag schön wummern und man kann damit unter Umständen auch halbe Straßenzüge beschallen, qualitativ und klangtechnisch vermögen sie aber nicht annähernd mit richtigen Kisten mithalten. Solche Röhren aus Presspappe besitzen eine viel zu hohe Eigenresonanz und bieten den eingebauten Lautsprechern absolut unzureichende Arbeitsbedingungen. Anders sähe es bei Röhren aus massivem MDF oder HDF aus, die hätten sogar positive Eigenschaften – aber sowas findet sich im normalen CarHifi-Handel nicht. Für Anfänger gilt also: Finger weg von Röhren!

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Gehäusearten
Man unterscheidet zwischen geschlossenen Gehäusen, Bassreflex-Lösungen und Bandpass-Subwoofern. Die Vorzüge/Eigenschaften der einzelnen Gehäusebauformen möchte ich im folgenden kurz erläutern:
geschlossen
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Das geschlossene Gehäuse eignet sich vornehmlich für Rock, Pop, schnelle Techno-Beats und Klassik-Musik. Diese Gehäusebauart bietet die höchste Präzision (die Basedrum im Rocksong z.B. hört sich knackig und trocken an), jedoch die geringsten Tiefbassfähigkeiten, sodaß sie für HipHop oder Drum&Bass eher ungeeignet ist. Der herausragende Vorteil eines geschlossenen Gehäuses ist der geringe und somit auch Kleinstwagen-kompatible Platzbedarf. Geschlossene Gehäuse sind meist recht kompakt und bieten in ihrem bevorzugten Frequenzspektrum einen hohen Wirkungsgrad.
bassreflex

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Das Bassreflexgehäuse ist ein Kompromiß zwischen Präzision und Tiefgang und somit für all diejenigen geeignet, die ihre Headunit mit Musik unterschiedlichster Sparten füttern.
Diese Gehäusebauart vermag es, sowohl im oberen, als auch unteren Tiefbassspektrum adäquate Pegel, bei gutem Wirkungsgrad zu reproduzieren… allerdings ein wenig auf Kosten der Kontrolle, das heißt der Präzision. Ein gut abgestimmtes Bassreflexgehäuse stellt die Allroundvariante dar und sorgt für einen warmen Bassteppich im Fahrzeug. Allerdings sind die Gehäuse auch meist größer: 50-70 Liter Innenvolumen sind keine Seltenheit. Neuartige Konstruktionen setzen daher auf eine Passivmembran anstatt eines Bassreflexrohres und ermöglichen dadurch wesentlich kleinere Gehäusegrößen.
bandpass
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Das Bandpassgehäuse stellt eine Kombination aus den beiden erstgenannten Gehäusekonstruktionen dar und stellt die erste Wahl für Tiefbass- und Körperschallfetischisten dar – denn genau auf diesen Frequenzbereich sind sie abgestimmt.
Langgezogene und tiefe Bassläufe wie man sie z.B. im HipHop findet, werden mit brachialem Pegel bei hohem Wirkungsgrad wiedergegeben. Der Preis, den man zahlt, ist die nur mäßige Eignung für Musikrichtungen, die nach Präzision verlangen. Hier fehlt es dem Bandpass meist an Qualitäten. Außerdem sind Bandpasskisten in der Regel abartig groß. Ein genau abgestimmtes Bandpass-Gehäuse kann durchaus 100 Liter und mehr haben, sodaß vom Kofferraum eigentlich nichts übrig bleibt.
Freeair? Bitte nicht!
Von den oftmals angebotenen Free-Air-Woofern, welche ihre Arbeit ohne Gehäuse verrichten und sich oftmals im Doppelpack irgendwelcher Prollo-Hutablagen finden, ist i.A. abzuraten. Sie klingen bei zu geringer Endstufenleistung und mangelndem Dämpfungsfaktor viel zu schwammig und dröhnig und erfordern überdies möglichst dichte Kofferraumverhältnisse. So ganz “Free-Air” sind sie nämlich auch nicht, sondern lediglich auf Gehäusegrößen um 400-500 Liter (vgl. Kofferraumvolumen) konzipert. Da braucht es schon so einges an KnowHow, um so etwas vernünftig in Szene zu setzen.
Selbst ist der Mann / die Frau!
Handwerklich begabte Car-Hifi-Jünger kaufen ein Sub-Chassis ohne Gehäuse und plazieren es in einem selbst gebauten und auf den Lautsprecher anhand seiner Thiele-Small-Parameter abgestimmten Gehäuse aus mindestens 16mm, besser 19mm-MDF (Mitteldichter Faserplatte).
Das passende Gehäuse ist von enormer Bedeutung für das standesgemäße Arbeiten eines Subwoofers* – einfach in irgendeine Kiste zimmern klappt unter Garantie nicht und wird IMMER bescheiden (oder noch schlechter) klingen. Anstatt eine dröhnende Kiste spazieren zu fahren, sollte man dann doch lieber zur fertigen Konstruktion greifen!
Zur exakten Gehäuseberechnung gibt es Programme. Empfehlenswert ist zum Beispiel das Tool Bass-CAD (Download des kostenlosen Programms unter http://www.selfmadehifi.de/basscad.htm). Profis benutzen GFK (Glasfaserkeramik) um exakt passende Gehäuse in Reserveradmulden (doppelter Boden) oder Seitenteile einzupassen. Für den Anfänger ist diese Variante jedoch bei weitem zu kompliziert und sollten Einbauprofis überlassen werden, was natürlich auch seinen Preis hat.
Endstufe / Verstärker

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Die Endstufe, auch Verstärker genannt, ist ebenfalls entscheidend für die Qualität einer Car-Hifi-Anlage. Der Anfänger sollte zu einer qualitativen 4-Kanal-Endstufe greifen, und damit das Frontsystem (Kanal 1+2) und den Subwoofer (Kanal 3+4 gebrückt) befeuern. Die Lautsprecher im Heck werden aus vorgenannten Gründen einfach weiterhin von der Headunit gefüttert.
Eine gute 4-Kanal-Endstufe sollte mindestens 4×50 Watt RMS an 4 Ohm leisten. Mit 75 Watt RMS pro Kanal ist man schon ganz gut dabei! Das reicht aus, um die Lautsprecher ordentlich und kontrolliert in Bewegung zu versetzen und (gebrückt) auch einen kleinen handelsüblichen Subwoofer anzutreiben. Der Dämpfungsfaktor sollte über 100 (besser bis 200) liegen, je mehr, desto besser. Mehr schadet natürlich nicht – im Gegenteil! Nur sollte man darauf achten, auf ehrliche RMS-Angaben zu bauen und sich nicht von utopisch hohen Nennleistungen blenden zu lassen.
Ein Verstärker mit echten 500-1000 Watt oder mehr kostet auch mehrere hundert oder gar tausend Euro – nicht 69,- wie einem manch ein Auktionshaus-Dealer oder Packungsaufdruck weißmachen möchte! Oftmals ist die Irreführung leicht zur erkennen, nämlich anhand der verbauten Flachsicherungen. Kennt an deren Ampere-Werte, läßt sich gemäß der folgenden Formel nämlich die ungefähre Real-Leistung errechnen:
P [W RMS] = (12 V * Sicherungswert / Kanalanzahl) – 33 %
Idealerweise stellt der Verstäker immer rund 20% mehr Leistung zur Verfügung, als die angeschlossenen Lautsprecher, bzw. der Subwoofer vertragen – man muß dessen Gain-(Eingangsempfindlichkeits-)Regler dann nicht voll aufdrehen und riskiert nicht, seine Lautsprecher durch sog. Clipping (Sinussignale werden im oberen Leistungsbereich zu für Lautsprecher schädlichen Rechtecksignalen verzerrt) vorzeitig ins Jenseits zu befördern.
Vergleichen bzw. Nachfragen lohnt immer! Denn nicht jeder Lautsprecher klingt an jedem Verstärker – die passende Kombination machts! Audiophile Hörer beispielsweise brauchen andere Komponenten als Pegelfetischisten, um glücklich zu sein. Erst informieren, dann kaufen! Denn, wir erinnern uns: Wer BILLIG kauft, kauft zweimal! Nämlich dann, wenn er enttäuscht feststellen muß, daß die vermeintlichen Schnäppchen eigentlich nichtmal das bisschen Geld wert sind und man ein zweites Mal in die Tasche greifen muß, um etwas vernünftiges zu bekommen. Die Fachpresse und das Internet bieten unzählige Möglichkeiten, seine Kaufentscheidung bedacht und sinnvoll zu fällen.
Meterware – die Verkabelung
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Zuguterletzt benötigen wir natürlich noch Kabelmaterial, um unsere Anlage in Betrieb zu nehmen. Dem Anfänger empfehlen sich als Basis sog. Kabelsets, welche im Handel für rund 20-30 Euro erhältlich sind und fast alles notwendige enthalten, beispielsweise das Dietz Kabelsatz auf Basis 20 mm²*.
Bei der Auswahl des Sets sollte man darauf achten, daß der Kabelquerschnitt der stromführenden Kabel mindestens 16qmm beträgt. Aufgrund des geringen Spannung von nur 12V im Auto sind hohe Stromstärken erforderlich, um die Endstufe mit genügend Leistung zu versorgen. Auch sind die Verlustwerte beim Car-Hifi enorm, da lange Kabelstrecken zu hohen Innenwiderständen führen und diverse Übergangswiderstände ebenfalls ihren Tribut fordern. Um dies eingermaßen ausgleichen zu können, sind hohe Querschnitte von Nöten. Eine mangelhafte Spannungsversorgung führt dazu, daß eine Endstufe vorzeitig anfängt zu “clippen”, das heißt, Sinussignale werden aufgrund mangelnder Spannungsreserven gekappt und als Rechtecksignale ausgegeben, was im schlimmsten Fall zur Zerstörung der angeschlossenen Lautsprecher führen kann.
Hinzu kommt beim Einkauf das notwendige Lautsprecherkabel*. Für den “Hausgebrauch” sollte ein 2,5qmm-Kabel für breitbändige Lautsprecher, also unser Frontsystem, ausreichen. 1,5qmm und weniger verwendet man nur für Hochtöner, mit 2,5qmm funktionieren sie aber ebenso gut. Unsere TMTs (Tiefmitteltöner) verlangen aber in unserer Beispielkonfiguration schon nach 2,5qmm. Also benötigen wir, je nach Fahrzeugtyp und Einbauort der Endstufe (Kofferraum/unter Beifahrersitz/Handschubfach) bis zu 2x5m, also 10m hiervon. Außerdem noch ein 4qmm-Lautsprecher-Kabel für unseren Subwoofer.
Auch an den Kabeln sollte man nicht sparen – was nützen uns die tollsten Komponenten, wenn sie wegen Sparen am falschen Ende nur den Bruchteil ihrer Leistung bringen. Hat unsere Headunit nur zwei Cinch- Vorverstärkerausgänge, benötigen wir desweiteren noch zwei Y-Cinch-Adapter*, um unsere 4-Kanal- Endstufe zu versorgen. Achja, apropos Cinch-Kabel: Dieses sollte unbedingt doppelt geschirmt sein, um etwaige Einstreuungen von Störsignalen zu minimieren.

Der Einbau
Auf den eigentlichen Einbau von Lautsprechern und der Headunit ansich werde ich nicht weiter eingehen, da sich hier keine allgemeingültigen Tips geben lassen. Dazu gibt es zu viele unterschiedliche Fahrzeugtypen mit ihren spezifischen Gegebenheiten. Nur soviel als Grundsatz: Fest sollte alles sein. Alles, was nicht fest ist, rappelt und stört später!
Und dann kann es eigentlich schon losgehen. In diesem Beispiel wollen wir unsere Endstufe im Kofferraum installieren. Es empfiehlt sich, die Endstufe auf einem dünnen Holzbrett zu verschrauben und dann diesen irgendwo zu befestigen. Wer direkt irgendwo ins Blech schraubt, riskiert, daß sich die Endstufe ihre Masse von dort holt und somit Störgeräusche, wie Lichtmaschinenpfeifen (sehr lästig) ins Signal eingestreut werden. Vom Verschrauben im Kofferaumboden würde ich persönlich absehen, den meist befindet sich darunter der Tank. Mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen. Auch die Hutablage scheidet aus o.g. Gründen aus. Also entweder in ein Seitenteil oder an die Rücksitzbank, bitte.
An der vermutlich etwa 5m langen Plusleitung (im Auto ist die Batterie Plus, die Masse Minus), befindet sich am einen Ende eine Sicherungshalterung. Dieses Ende liegt später im Motorraum. Eine zusätzliche elektrische Installation muß laut geltendem Gesetz nämlich spätestens 30cm hinter der Batterie abgesichert werden, sonst erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs und im Schadensfall steht man ziemlich dumm da. Außerdem: Wer will schon einen Kabelbrand im Auto?
Unsere Beispielanlage sollte mit etwa 40-60 Ampere abgesichert sein. Als Faustregel gilt: Die an der Endstufe vorhandenen Sicherungen, bzw. deren Ampere-Werte zusammenzählen, sofern es mehrere sind, und 10% addieren. Strom- und Cinch-, bzw. Lautsprecherkabel* sind getrennt zu verlegen um Störgeräusche zu vermeiden. Insider empfehlen auch oftmals, das Cinch-Kabel zur zusätzlichen Abschirmung mit einfacher Alufolie zu umwickeln. Angeschlossen wird noch nix, erstmal sauber verlegen!
Das Pluskabel beispielsweise verlegen wir auf der linken Fahrzeugseite unter vielen Verkleidungen hinweg, unterm Teppich, oder durch einen Plastiktunnel. Manchmal ist es nicht ganz einfach, einen Durchgang vom Motor- in den Fahrzeuginnenraum zu finden, aber meist entdeckt man doch irgendwo einen Blindstopfen, der einem Zugang ermöglicht. An dieser Stelle, wie auch an anderen scharfkantigen Stellen auf unserem Kabelweg, empfiehlt es sich, das Kabel durch Gummitüllen, Isolierband oder Marderbiß-Schutzrohre vorm Durchscheuern zu schützen. Cinch- und Lautsprecherkabel werden dementsprechend auf der rechten Seite bzw. idealerweise eins in der Mitte, eins rechts.
Das kurze Massekabel befestigen wir nun, mittels einem der beiliegendem Gabelschuhe an einer vorhandenen Karosserieschraube irgendwo im Kofferraum. Oftmals findet sich auch ein ausgestanztes Loch im Karosserieblech, welches sich mittels einer großen Schraube und Unterlegscheiben nutzen läßt. Jedoch sollte man den umliegenden Bereich immer etwas blankschmirgeln und von Lack- und Fettrückständen befreien, um eine möglichst gut leitende Verbindung zu gewährleisten. Nun schließen wir nun das Pluskabel (ebenfalls mit einem Gabelschuh) an die Batterie an, OHNE vorher die Endstufe dranzuklemmen. Auch sollte man das hintere Ende sorgfältig abisolieren, um einen zufälligen Kontakt zur Karosserie zu vermeiden und einem Kurzschluß in der Fahrzeugelektronik vorzubeugen. Nun verbinden wir das Massekabel mittels Gabelschuh mit der Endstufe und schließen danach ebenfalls das +Kabel an. Ein kleiner Funke ist kein Grund zur Besorgnis – dafür sorgen die Sicherungen im Kabel und an der Endstufe.
Das bzw. die Cinchkabel, welche(s) wir zuvor an die Headunit angeschlossen haben, verbinden wir gemäß der Anleitung mit der Endstufe. Benutzen wir hierfür Y-Cinch-Adapter*, dann ist daran zu denken, daß wir jeweils den rechten und den linken Kanal aufsplitten. Also nicht zweimal den rechten Kanal an Kanal 1+2 und zweimal den linken an Kanal 3+4, sondern schön horizontal verbinden, sodaß wir auf jedem Kanal jeweils ein rechtes und ein linkes Signal haben. Hört sich idiotensicher an, aber ich hab es schon diverse Male anders erlebt. Immer erst nachdenken!
Das winzig kleine bzw. dünne Kabel (Klingeldraht), welches dem Set beiliegt, oder mit dem Cinchkabel direkt verbunden ist, nennt man Remote-Kabel. Es sorgt für ein Einschalten der Endstufe bei Einschalten des Radios und wird auf der einen Seite an den REM-Port der Endstufe angeschlossen, auf der anderen Seite am Radio an ein ebensolches REM-Kabel, oder an das Kabel für die automatische Antenne.
Die Lautsprecherkabel*, welchen man zuvor den Weg in den Kofferraum gebahnt hat, werden ebenfalls gemäß der Verstärkeranleitung angeschlossen. Wichtig ist es, auf die korrekte Polung zu achten. + an +, – an -. Schon beim Einbau der Lautsprecher sollte man darauf achten, hier gewissenhaft vorzugehen, sonst darf man später vielleicht alles noch mal abbauen. Dem Standart entsprechend ist das mit einer Linie markierte Kabel +. Wenn man sich daran hält, kommt es später auch nicht zu Verwirrungen. Wer sich unsicher ist, hält eine 1,5V-Mignon-Batterie an das angeschlossene Lautsprecherkabel eines Subwoofers oder TMTs (nicht an Hochtöner!) um herauszufinden, welches Kabel Plus ist. Schlägt der Lautsprecher sichtbar nach aussen aus, ist er richtig gepolt. Eine kleine Ausnahme zur “richtigen Polung” gibt es, doch dazu später mehr.

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Alles Einstellungssache
Nun geht es an die Einstellung. Dafür suchen wir uns am besten einen Ort, an dem wir keine älteren Menschen zu Tode erschrecken und niemanden belästigen. Die Regler an der Endstufe drehen wir erstmal alle runter. An unserer Headunit stellen wir nun ebenfalls alle klangbeeinflussenden Regler (Bass/Höhen/Loudness) auf 0 und legen eine CD (möglichst laute Aufnahme) ein. Kümmern wir uns erstmal um das Hecksystem, welches ja direkt ans Radio angeschlossen ist. Wir drehen den Lautstärkeregler der Headunit schrittweise auf 2/3 der Maximallautstärke und stellen dann den Fader (Balance zwischen vorne und hinten) so weit nach vorn, daß die hinteren Lautsprecher sich nicht mehr überschreien, bzw. kratzen – denn dadurch geben sie früher oder später den Geist auf. Die Lautstärke bleibt bei 2/3 des Maximums!
Ist das geschafft, wandern wir zum Heck des Autos und stellen für unser Frontsystem an der Endstufe (Kanal 1+2) den Highpassfilter ein. Ist dieser regelbar, wählen wir eine Trennfrequenz von etwa 80Hz und drehen dann den Gain-Regler langsam nach oben, bis die vorderen Lautsprecher beginnen, zu verzerren (immer mal wieder nach vorne gehen und horchen). Dann wieder ein kleines Stück zurück… perfekt! Generell sollte man eine Endstufe aber niemals voll aufreißen, da sie im oberen Bereich immer zum Clipping neigt und dann zum Lautsprecherkiller mutiert. Als Faustregel gilt: Nicht viel mehr als ¾ aufdrehen.
Gut – nun also noch den Subwoofer ins Spiel bringen. Hierfür stellen wir an der Endstufe für Kanal 3+4 den Lowpassfilter ein – und zwar ebenfalls auf etwa 80Hz. Wenn es ein 30er Subwoofer ist, klingt es unter Umständen sogar bei 60Hz besser. Aber das probiert man ganz am Schluß. Wir nehmen ja erstmal nur eine grobe Einstellung vor. Also den Gain-Regler von Kanal 3+4 ebenfalls langsam hochdrehen, bis der Subwoofer hörbar verzerrt/kratzt oder nur noch unkontrolliert umherwabbert. Ein Stück zurückdrehen und wir sind auch hier fertig.
Nun setzten wir uns mal bei geschlossenen Türen ins Auto. Ist doch schon was, hm? Jetzt darf man natürlich wieder etwas runterdrehen und am Radio etwas nachhelfen. Hierzu eine angenehme Lautstärke einstellen und mit den Klangeinstellungen rumexperimentieren, bis es gefällt. Zwar kann man dann vielleicht nicht mehr bis 2/3 aufdrehen, ohne das es zu Verzerrungen kommt, aber laut genug sollte es allemal sein. Wem der Tiefbass jetzt zuviel und der Oberbass zuwenig ist, darf den Sub am Verstärker natürlich noch mal ein Stücken runterregeln.
Phasenverschiebung am Sub?
Hört der Sub sich knackig an, oder dröhnt es grad? Ist es an der Frontscheibe besser als an der normalen Kopfposition im Fahrersitz? Ja? Jetzt probieren wir mal noch einen Geheimtip. Abhängig von den fahrzeugspezifischen Gegebenheiten und den eingesetzten Filtern kann es nämlich zu einer Phasenverschiebung kommen. Das heißt, der Subwoofer spielt nicht mehr so wirklich zur Musik sondern leicht versetzt und so kommt es zu akustischen Auslöschungen (kennt jeder bestimmt noch aus dem Physikunterricht: Wellenberge und Wellentäler heben sich gegenseitig auf). Also flugs noch mal zum Kofferraum gehuscht und den Sub mal verkehrt herum angeschlossen: + an – und – an +! Keine Angst, da geht nix kaputt! Noch mal einsteigen… und: Ahaaa! Der Bass füllt den Raum gleichmäßig aus, ist lauter geworden und klingt kerniger! Vielleicht wurde es aber auch schlechter – dann Kommando zurück und den Sub wieder “richtig” anschließen.
Nützliches und Schnick-Schnack
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Noch ein letzter Tip: Wer trotz allem bei hohen Lautstärken Probleme mit Flackern der Innenraumbeleuchtung oder gar des Abblendlichts hat, der sollte sich im Internet mal über sogenannte Powercaps* informieren. Für ca. 50-100 Euro (1-Farad-Version) lassen sich derartige Probleme beheben. Für Leute, die mehr als 500 Watt RMS mit sich rumfahren gehört ein solcher eh zum Pflichtprogramm.
Auch hier sollte man allerdings darauf achten, das Produkt eines namenhaften Herstellers zu erwerben. Mein Rat: Finger weg von NoName-Produkten – so was ist dem ein oder anderem schon im laufenden Betrieb explodiert!
Nützlicherweise helfen diese Kondensatoren neben ihrer spannungsstabilisierenden Wirkung manchmal (leider nicht immer) auch bei Störgeräuschen (von den im Handel erhältlichen Entstörfiltern* sollte man aufgrund ihrer klangverschlechternden Wirkung absehen und lieber einen anderen anderen Massepunkt probieren, bzw. die Cinchkabel anders verlegen – siehe Verkabelung) und holen in manchen Fällen noch mal ein Quentchen Leistung aus dem Verstärker. Das Gerät sollte allerdings wenn möglich eine sogenannte Schutzelektronik integriert haben, mindestens aber einen Verpolungsschutz.
Letzte Worte
Tja – wenn alles geklappt hat, steht dem ungetrübten Musikgenuß im Auto nichts mehr im Wege. Hierbei wünsche ich viel Spaß. Ich hoffe, ich konnte Euch mit diesem Artikel ein wenig helfen, Eure Pläne zu verwirklichen. Und immer dran denken: Wer aufdreht, sollte die Augen doppelt offen halten, denn selbst eine Feuerwehrsirene kann schonmal im Klangbild untergehen!
Mehr?

Sollten noch Fragen offen geblieben sein, so schau doch mal unter http://www.carhifi-forum.de vorbei. Hier finden sich viele wirklich kompetente und nette Leute, die gerne Fragen beantworten, einem bei der Auswahl und Zusammenstellung ordentlicher Komponenten helfen, Tips und Tricks verraten oder einem auch mal bei Problemen helfen oder einem die entsprechenden Anlaufstellen nennen.
Auch sehr empfehlenswert: Die Seite von Mr.Woofa unter http://www.mrwoofa.de – reich bebildert und mit vielen Beispielen, Tips und Tricks, Empfehlungen und Anleitungen versehen.
Wer noch eingehender über die technischen Hintergründe informiert werden möchte, dem empfehle ich u.a. die Lektüre der Selfmadehifi-Seiten von F. Köllner unter http://www.selfmadehifi.de/carallg.htm
Und?
Hast Du was gelernt? Neue Ideen gesammelt? Hat Dir der Workshop gefallen? Dann verbreite den Link zu diesem Beitrag einfach in Foren, via Facebook, Twitter oder am Stammtisch!
Vielen Dank und weiterhin viel Spaß und Erfolg am bzw. beim Basteln!
Euer
nerisign1

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